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6. Das neue „alte Haus“ nimmt Gestalt an

Nach dem Aufschlagen des Dachstuhls durch die Zimmer-Firma waren wieder unsere „Bau-Leute“ an der Reihe. Nach reiflicher Überlegung hatte sich unser Sohn für eine obenliegende Dach-Isolierung entschlossen, weil die Sparren im ausgebauten Dachgeschoß sichtbar bleiben sollen. Auf die Sparren wurden zunächst imprägnierte Nut- und Federbretter genagelt, die ebenfalls von innen samt den Sparren sichtbar bleiben. Auf die Bretter kam eine Lage Dachpappe und nach einigen Tagen, zusammen mit den Gaupen-Konstruktionen, nochmals Längsbalken durch den Zimmermann, sowie im Bereich des Dachüberstandes sogenannte „Aufschieblinge“. Zwischen die Längsbalken verlegten wir gleichzeitig mit der

neuen doppelten Lattung 14 cm starke Isoliermatten und dann beteten wir, daß das Wetter trocken bleiben möge bis zur Dacheindeckung. Wir hatten Glück, es blieb trocken! Gedeckt wurde mit roten Wertinger Tonziegeln. Es ist wichtig, daß zwischen Isolierung und Ziegeln eine ausreichende Luftschicht bleibt, die gut zirkulieren kann. Es sollten ca. 4cm sein. Dachrinne, Abfallrohre und seitliche Einfassung der Gaupen wurden aus Kupferblech gefertigt, die Gaupenverkleidung erfolgte mit Naturschiefer.


Dach wird mit roten Tonziegeln gedeckt

inzwischen war es Juni geworden, und es sollte mit dem Ausmauern des Fachwerks begonnen werden. Zuerst war die große Frage zu klären, was überhaupt hierzu verwendet werden solle. Zur Wahl standen einige Möglichkeiten:

1. Gasbeton. Dieser hätte sich als Erstes angeboten, wegen seiner guten Wärmedämmung, weil er sehr leicht zu verarbeiten ist und sich ausgezeichnet in die meist schrägen Gefache einpassen läßt. Der Nachteil: Gasbeton hat eine hohe Wasseraufnahme und da die Gefache erfahrungsgemäß sowieso nie 100% dicht werden, haben wir dann doch von der Verwendung von Gasbeton abgesehen.
2. Blähbeton. Blähbeton ist ein guter, gesunder Werkstoff, ist jedoch schwer zu verarbeiten, besonders in Fachwerk.
3. Bimsplatten. Letztlich haben wir uns dann für 11,5er Bimsplatten entschieden. Sie lassen sich einigermaßen gut verarbeiten und sind auch im Hinblick auf die Wasseraufnahme nicht ganz so problematisch.

Ausreichende Wärmedämmung erreichten wir durch innenliegende Isoliermatten, sowie durch Isolierputz dort, wo das Fachwerk sichtbar bleiben sollte.

Ursprünglich hatten wir vor, im Obergeschoß die dem Anschein nach ziemlich intakte Ausfachung aus Flechtwerk und Lehm drinzubelassen. Sie soll ja dem Raumklima zuträglich sein. Aber entweder waren die Gefache doch lose, oder hatte unser Fachmann „Charly“ Angst vorm Neuverputzen, oder wollte unser Vater, der nach wie vor unverdrossen die Oberaufsicht führte, es wieder mal besonders gut machen. Auf jeden Fall waren, ehe wir uns versahen, die meisten Gefache auch im Obergeschoß herausgeflogen und neu ausgemauert.

 

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